
(v. l.) Fritz Dreesen (Benjamin Sadler), Maria Dreesen (Katharina Schüttler), Adelheid Dreesen (Nicole Heesters), Emil Dreesen (Jonathan Berlin), Ulla Dreesen (Pauline Rénevier) | © ARD Degeto/SWR/WDR/Zeitsprung/Krzysztof Wiktor
Das weiße Haus am Rhein. „Das Weiße Haus am Rhein“ ist die Geschichte des jungen Emil Dreesen. Sie erzählt vom Überlebenskampf seiner Hoteliers-Familie zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Vorabend des Zweiten. Der historische Event-Zweiteiler ist eine Produktion von Zeitsprung Pictures unter Federführung der ARD Degeto mit SWR und WDR für die ARD. Sie wird gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW und dem FilmFernsehFonds Bayern. Sie ist inspiriert von wahren Begebenheiten. Der bis heute weitgehend unbekannte Ort am Rhein spiegelt die wechselvolle Geschichte Deutschlands seit Anfang des 20. Jahrhunderts wie vielleicht kein anderer. Es ist ein Ort, der gleichermaßen Machthaber jeder politischen Couleur, Künstler, Philosophen und internationale Stars magisch anzog und beherbergte, und in dem sowohl Großmachtsträume, Revolutionen wie auch der Gedanke Europas entwickelt wurden. Nach Dreharbeiten in Polen wird seit dem 10. November in Deutschland gedreht. In den Hauptrollen spielen als Familie Dreesen Jonathan Berlin, Benjamin Sadler, Katharina Schüttler, Pauline Rénevier und Nicole Heesters. Zum namhaften Schauspieler-Ensemble gehören außerdem Henriette Confurius, Paul Faßnacht, Jesse Albert, Hendrik Heutmann, Ian Dickinson, Werner Wölbern, Peter Nottmeier und viele weitere. Regie führt Thorsten M. Schmidt („Scheidung für Anfänger“, „Schweigeminute“) nach einem Drehbuch von Dirk Kämper („Kaisersturz“, „Landauer“). Die Kamera verantwortet Felix Cramer („Oktoberfest 1900“, „Die dunkle Seite des Mondes“).

Sabine Küster (Katharina Schüttler) steht vor einer brennenden Feuertonne, die nicht ausgehen darf, bis Kjell wieder zurückkommt. | © ZDF und Letterbox / Thorsten Jander.
Tod von Freunden. „Tod von Freunden“ erzählt von einer Idylle und einem Lebensentwurf wie aus dem Bilderbuch moderner Utopien: Auf der kleinen malerischen Ochseninsel mitten in der Flensburger Förde, im deutsch-dänischen Grenzgebiet, haben zwei befreundete Paare ihre Familien gegründet, die eng miteinander aufwachsen. Vier Erwachsene, vier Jugendliche. Patchwork 3.0. Als bei einem gemeinschaftlichen Segeltörn auf der aufgewühlten, nächtlichen Ostsee Kjell, einer der vier Teenager aus mysteriösen Gründen über Bord geht und verschollen bleibt, beginnt die Frage nach der Schuld alles zu überrollen, und das Fundament dieser Gemeinschaft ist bedroht.
Wie in einem modernen Roman nimmt Friedemann Fromm in seiner Originalgeschichte multiple Perspektiven ein: Jedes Familienmitglied bekommt seinen eigenständigen erzählerischen Blick auf die Geschehnisse. Familie wird hier als ein lebendiger, sozialer, aber höchst zerbrechlicher Organismus gezeigt. Ein Ganzes, das deutlich mehr ist als die Summe seiner Teile. Auch der tiefgreifende und höchst aktuelle Generationenkonflikt rückt in der Geschichte in den Fokus. So gewinnt der sehr bewusst getaktete Erzählfluss dieser Miniserie durch die verhängnisvolle Schuld und das Unaussprechliche Geheimnis schnell an Rasanz und Dichte. Es ist eine folgenschwere Lüge, eine versteckte Waffe aus der Vergangenheit und das vielfache Echo eines Schusses, der einst einen Polizisten tötete, die den vermeintlich sicheren Rückzugsort der Familien zu einem Kartenhaus machen, das jeden Moment in sich zusammenzubrechen droht. „Ich will die Wahrheit!“ – so formuliert es Bernd, der Vater des verschwundenen Jungen mehrfach anklagend. Aber – das zeigt Fromm hier mit großer Genauigkeit – die Wahrheit, die man sucht, muss man auch aushalten können. Die Inselexistenz der selbst gegründeten Großfamilie spiegelt die herausragende Kamera von Ralf Noack in seinem besonderen Augenmerk auf die Bilder des Wassers in all seinen Facetten von Lebenselixier bis Schreckenselement. Alles fließt hier – auch die liquide Zeit, die aus der Idylle schnell eine Isolation für alle werden lässt und verständlich macht, was ein Dichter einst mit „Niemand ist eine Insel“ meinte.
Umso ein filigranes Erzählgewebe auf langer Strecke künstlerisch umzusetzen, braucht es Menschen, die sich den liebevollen Blick auf das Produkt bewahren und gleichzeitig langen Atem haben. Beides gilt hier für die Produzenten Michael Lehmann und Lisa Arndt von der Produktionsfirma „Letterbox Filmproduktion“. Zum großen Glück für diese Serie gehört das fantastische und in jeder Hinsicht hochkarätige deutsch-dänische Ensemble, das jeder Figur das Leben einhaucht, das es braucht, um diesen menschlichen Havarien mit der nötigen Spannung, aber auch mit Vergnügen und Empathie zuzuschauen.
Immer wieder durchdringt der Ausgangspunkt der Geschichte alles, was auf ihn folgt. Der „Point Of No Return“ wird auch durch das Rettungssignal S.O.S. markiert, das folgenlos in der Nacht verhallt. Vielleicht steht der alte Code doch für „Save Our Souls“- wobei dann zu überlegen wäre, ob die verlorenen Seelen dieser atomisierten Lebensgemeinschaft überhaupt noch zu retten sind. Das Mantra des hochsensiblen Autisten Karl fasst den liebevollen, aber auch unbestechlichen Blick, den Friedemann Fromm auf das Zerbrechen der familiären Utopien wirft, in einem Satz zusammen und wandelt ihn in ein Prinzip, das wieder Hoffnung heißt: „Nichts geht verloren – auch nicht in einer Familie!“
Tod von Freunden ist eine Dramaserie für das ZDF. Das Drehbuch schrieben Friedemann Fromm, der auch Regie führt, und Mette Sø. Für die Produktion zeichnet Letterbox Filmproduktion verantwortlich.
Ich und die anderen. Der Titel ist Programm. In sechs Folgen wird die Geschichte einer Figur erzählt, die mit sich und der Welt hadert und in jeder Folge die Karten neu mischen darf. Aber: Was passiert, wenn sich die anderen plötzlich so verhalten, wie wir uns das wünschen? Was passiert mit dem „Ich“, wenn sich dadurch das Verhältnis zu seiner Umwelt ständig aufs Neue verändert, sich immer wieder neue Konstellationen mit „den anderen“ ergeben, die unweigerlich eskalieren? „Ich und die anderen“ ist eine Diskursserie, witzig und tragisch. Vielleicht sogar ein Genre, das es so noch nicht gibt. Ein neues Narrativ im Dschungel der Serienvielfalt. Ein surrealer Trip durch die Mienenfelder Identität und Ego.
„Ich und die anderen“ ist eine Arbeit im Auftrag von Sky Deutschland. Neben der Ausstrahlung beim Pay-TV-Sender ist die Serie gehört die Produktion auch zu den Beiträgen des Serienprogramms der Berlinale 2021.
Hier eine ausführliche Besprechung in „Der Tagesspiegel“

Franz Vegener (Nick Romeo Reimann) hat sich unbemerkt in die Wohnung seiner Mutter (Katharina Schüttler) geschlichen. | © ZDF/Barbara Bauriedl.
Kommissarin Lukas. Kommissarin Ellen Lucas ist auf dem Weg zu ihrer neuen Dienststelle in Nürnberg, als ihr ein anderes Auto in die Seite kracht. Im Kofferraum des Unfallwagens entdeckt Lucas eine tote Frau. Der Fahrer ist mit einem Jungen vom Unfallort geflohen. Lucas‘ neue Kollegen finden schnell heraus: Der Fahrer heißt Franz Vegener, ist der Enkel der Toten Grete Saller und gerade aus der Haft entlassen worden. Hat er seine eigene Großmutter getötet? Ein Motiv hätte Franz Vegener: Grete Saller hat damals gegen ihn vor Gericht ausgesagt, als er wegen schwerer Körperverletzung zu einer Haftstrafe verurteilt worden ist. Ausgerechnet seine Großmutter hat ihn verraten. Die Frau, bei der er als Jugendlicher gelebt hat, weil seine Mutter Marie mit ihm überfordert war. Der Junge, mit dem Franz geflohen ist, ist sein kleiner Bruder Maik. Ellen Lucas vermutet, dass Maik Zeuge der Tat ist und jetzt als Geisel in Lebensgefahr schwebt. Zusammen mit ihrem neuen Team, den Kommissaren Werner Fitz und Betty Sedlacek, setzt sie alle Hebel in Bewegung, um die beiden Brüder zu finden. Mit der zusätzlichen Unterstützung des Polizeipsychologen Magnus Guttmann gelingt es ihr, die Brüder aufzuspüren. Doch die Situation spitzt sich dramatisch zu.