• 3° kälter, Regie: Florian Hoffmeister, Rolle: Babette (Premiere am 16.03.2006)
Spanien im Spätherbst. Eine einsame Figur am Strand eines aufbrausenden Meeres: Jan, der über Nacht aus seiner deutschen Heimatstadt verschwunden ist und seinen Familien- und Freundeskreis ohne jede Erklärung hinter sich gelassen hat. Seine besten Freunde Marie, Frank und Steini haben sich auf der Suche nach ihm zusammengetan. Doch als Frank ihn schließlich in der Ferne am Strand stehen sieht, verschweigt er dies seinen Freunden. Sie kehren ohne Jan nach Deutschland zurück.
Fünf Jahre sind seitdem vergangen, und das Leben in Jans Heimatstadt ist ohne ihn weitergegangen. Marie ist inzwischen glücklich mit Frank verheiratet. Steini zieht mit seiner Freundin Jenny zusammen. Jans jüngerer Bruder Olli verliebt sich in Babette. Doch das harmonische Bild trügt. Das Verschwinden von Jan beschäftigt die Freunde noch immer.
Nachts ist Marie in Gedanken mit ihrer großen Jugendliebe Jan beschäftigt und versucht sie in einem Brief an ihn festzuhalten. Doch die Worte, nach denen sie all die Jahre gesucht hat, wollen ihr auch diesmal nicht einfallen und so wirft sie den Brief unachtsam weg. Als Frank ihn am nächsten Morgen zerknüllt im Mülleimer findet, ist er tief berührt von Maries Geständnis, dass sie Jan immer noch liebt. Sein Schweigen vor fünf Jahren sieht Frank nun als Betrug an und er spürt, dass dieser Betrug zu einer unausgesprochenen Barriere zwischen ihm und Marie geworden ist. Frank beschließt, den Brief ohne Maries Wissen an Jan abzuschicken.
Jan taucht unerwartet in seiner Heimatstadt auf und bringt das Leben seiner Familie und seines gesamten Freundeskreises aus dem Gleichgewicht. Marie schwankt zwischen Angst, Wut, Liebe und Neugier. Frank versucht seine emotionale Zerrissenheit hinter vermeintlicher Teilnahmslosigkeit zu verstecken. Franks Zurückhaltung verletzt Marie ebenso wie Jans Rückkehr sie herausfordert. Verunsichert versucht sie, einer Konfrontation auszuweichen. Die Situation eskaliert, nachdem Frank nach einem Arbeitsunfall im Krankenhaus übernachten muss. Als Jan und Marie sich endlich gegenüberstehen, scheint eine Annäherung möglich. Nun muss sich Frank den Konsequenzen seines eigenen Handelns stellen.
Doch nicht nur für Frank und Marie stellt Jans Rückkehr eine Prüfung dar. Jans Mutter Elisabeth, gezeichnet vom starken Tablettenkonsum, versucht so zu tun, als sei nichts geschehen. Jans Vater Hans-Peter dagegen, sonst in seinem Rechtsanwaltsbüro auf der Flucht vor dem Stillstand der Ehe, kehrt vorzeitig von einem Prozess zurück, um die Familie zu vereinen. Aber die Eintracht ist nur Fassade, und so folgt der höflichen Zurückhaltung unterschwellige Aggression.
Jans Bruder Olli flüchtet sich aus dieser familiären Scheinwelt. Verständnis findet er bei Babette. Doch angesichts der Tatsache, dass Babette in wenigen Tagen die Stadt verlassen wird, haben sie keine andere Chance, als ihre Liebe im Hier und Jetzt zu leben, ohne an den anderen Ansprüche für die Zukunft zu stellen.
Als einziger steht Steini der Rückkehr von Jan offen und neugierig gegenüber. Doch er muss im Zusammentreffen mit Jan eingestehen, dass sein Leben in den letzten Jahren von Lügen geprägt war. Er lässt keine Gelegenheit aus, um seine Freundin Jenny zu betrügen. Egoistisch verschließt er sich ihrem Bedürfnis nach einer gemeinsamen Zukunft und belügt nicht nur sie, sondern – in seiner Faszination für andere Frauen – auch sich selbst. So streben die Freunde aufeinander zu, doch im entscheidenden Moment flüchten sie immer wieder voreinander. Und jedem einzelnen stellt sich die Frage, was wichtiger ist: zu lieben oder geliebt zu werden.
Jan gibt sich als Einziger von diesen Konflikten unberührt. Den Fragen nach den Gründen seines Verschwindens weicht er gleichgültig aus, und seine Freunde erhalten keine Antwort auf diese brennende Frage. Stoisch verschließt er die Augen vor der Auseinandersetzung mit seinen Eltern. Lediglich den Kontakt mit Marie sucht er zielstrebig. Er weiß, dass er bald wieder verschwinden wird, diesmal will er jedoch nicht alleine gehen. Und so kommt es zur unausweichlichen Konfrontation zwischen ihm und Frank. Nun ist es an Marie, eine Entscheidung zu treffen.
Als Jan im Morgengrauen die Stadt erneut verlässt, entpuppt sich der Wunsch, dies mit Marie zu tun, als Illusion. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen, aber diesmal kann sich Jan am Bett seiner Eltern einem Abschied stellen, Marie und Frank können sich ohne Worte neu begegnen. (Quelle: Presseheft zum Film)
• Offizielle Homepage des Films
• Trailer bei YouTube (1:48)
• Der Film auf www.filmportal.de
• Mädchen am Sonntag, Regie: Rolf Peter Kahl, Rolle: Katharina Schüttler (Premiere am 26.01.2006)
Es gibt die Stars des Indpendentkinos, aber sie funktionieren anders als die des Mainstreams. Wer also könnten die deutschen Pendants zu Chloe Sevigny oder Juliette Lewis in den USA, Charlotte Gainsbourg in Frankreich, Asia Argento in Italien sein?Laura Tonke, Nicolette Krebitz, Katharina Schüttler und Inga Birkenfeld sind Vertreterinnen einer neuen deutschen Darstellerriege, die RP Kahl in seinem fesselnden halbdokumentarischen Film portraitiert. Eine filmische Reise, die versucht, den Schauspielerinnen näher zu kommen. Ihr Glück, ihre Ängste, ihre Ziele, ihr Warten auf die perfekte Rolle – die Dinge des Lebens. „Mädchen am Sonntag“ ist ein Film, der sich traut, neben das Authentische das Inszenierte zu stellen und das eine im jeweils anderen zu suchen.
Suche nach Schönheit
So einen Fiilm hat man noch nicht gesehen: Ein Mädchen im Nebelland, romantisch, geheimnisvoll, eine Eisprinzessin wie aus dem 19.Jahrhundert gefallen, eine Fee im Wald, zwischen Bächen und hohem Gras, und eine junge Frau allein und nur scheinbar solide in ihrer Wohnung. Sie alle wünschte man sich zur besten Freundin, mindestens das, und das größte Problem in „Mädchen am Sonntag“ ist, dass man nicht vier beste Freundinnen haben kann.
„Mädchen am Sonntag“ – der Titel klingt verheißungsvoll, ganz zu recht, und ist doch auch eine Referenz des Filmemachers RP Kahl, die zeigt, was er will und die zugeich seine ironische Distanz zu den Dingen belegt. Denn mit dem Verweis auf „Menschen am Sonntag“, Robert Siodmaks und Billy Wilders frühen Stummfilm von 1929, mit dem genau genommen schon 30 Jahre avant la lettre die „Nouvelle Vague“ begann, erinnert Kahl auch an die vergessene deutsche Filmgeschichte jenseits von „Metropolis“, und damit an die immer noch größten Jahre des deutschen Films, denen man heute nach wie vor vergeblich nachläuft.
Natürlich geht man ins Kino, um zu fliehen. Um sich forttreiben zu lassen in eine andere Welt, weg aus der, in der man lebt. Aber man geht auch ins Kino, um Menschen zu sehen, und um Schönheit zu begegnen, und die Ansicht, das die beiden Dinge etwas mit Weltflucht zu tun hätten, ist eigentlich schon der entscheidende Irrtum.
Was würde zum Beispiel Romy Schneider heute für Filme drehen? „Der Untergang“ jedenfalls nicht, oder „Das Leben der Anderen“. Die Vorstellung allein macht den Abstand deutlich, der das heutige deutsche Kino von der Zeit Romy Schneiders trennt, macht klar, dass wir sie aus unserer ganzen so genannten Filmkultur noch drastischer entsorgt haben, als schon zu Lebzeiten.
Was ist das für ein Film? Das Wichtigste: Es ist überhaupt ein Film. Keine Fernseh-Bückware, sondern Kino. Vier Schauspielerinnen, die zu den besten ihrer Generation gehören, öffnen sich dem Regisseur, und damit dem Zuschauer. Sie erzählen Dinge, die man so noch nicht gehört hat. „Mädchen am Sonntag“ ist eine Reise zurück zu den Ursprüngen des Kinos. Zu den verpassten Chancen des deutschen Films und seiner hinreißenden Feengeschöpfe. Natürlich ist das auch eine Fucht. Aber eine Flucht in die Wahrheit. Und wer den vieren nicht gern zusieht, dem ist nicht zu helfen. (Quelle: DVD-Hülle)
• Trailer bei RP Kahl /// Blog
• Der Film bei www.filmportal.de
• Wahrheit oder Pflicht, Regie: Jan Martin Scharf und Arne Nolting, Rolle: Annika Schmelzer (Premiere am 11.05.2006)
Ein Jahr vor dem Abi passiert die Katastrophe. Annika ist das zweite Mal sitzen geblieben. Sie fliegt aus der Schule. Doch ihren Eltern kann sie diese Niederlage unmöglich beichten. Also geht sie jeden Morgen aus dem Haus – Tag für Tag; zur Schule, glauben die Eltern. Aber mit jedem Tag wird es schwerer für Annika, die Wahrheit zu gestehen.
Annikas Lüge wird auf immer härtere Proben gestellt: Ihre Mutter taucht überraschend in der Schule auf, Annika muss sie abfangen, ihr Vater verliert seine Arbeit und ist jetzt immer zu Hause, sie bekommt einen Nachhilfelehrer für Mathe-Stunden, die sie schon lange nicht mehr besucht. Und die einzige Freundin, die sie in ihr Geheimnis eingeweiht hat, verliebt sich in denselben Typen wie Annika.
Annika rotiert immer schneller: Sie täuscht vor, eine Lehrstelle zu haben, fälscht Klausuren, bricht beim Lehrer ein und begibt sich auf Klassenfahrten, an denen sie längst nicht mehr teilnehmen darf. Annika lügt, dass sich die Balken biegen.
Ihr Schwindel ermöglicht ihr eine Freiheit, die sie von zu Hause nicht kennt. Annika lernt Kai kennen. Zusammen erleben sie eine Zeit jenseits aller Pflichten. Kai hilft Annika ihre Scheinwelt aufrechtzuerhalten, bis die Sache aus dem Ruder läuft und Kai für Annikas Lügen bezahlen muss.
Alle ihre Verbündeten nehmen Abschied. Die Ehe der Eltern droht zu zerbrechen. Annika wird von ihrem Ex-Freund erpresst und die Liebe zu Kai droht an ihrer Feigheit zu zerschellen. Annika läuft Gefahr, den einzigen Menschen zu verlieren, von dem sie sich verstanden und geliebt fühlt. Sie muss lernen, die Wahrheit zu sagen, auch wenn ihr die schon längst keiner mehr glaubt… (Quelle: Presseheft zum Film)
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• Der Film auf www.filmportal.de
• Der Film Film bei wikipedia